Eine kurze Chronik unseres Vereins


Am Sonntag, 3. März 1918 wurde in Burglengenfeld der Bienenzuchtverein Burglengenfeld und Umgebung gegründet. Aus der Mitgliederliste dieses Jahres kann man entnehmen, dass dem Verein bereits 29 Mitglieder angehörten, jedoch nur 27 den Mitgliedsbeitrag von 1,- Mark entrichteten. Zum 1. Vorsitzenden des neu gegründeten Vereins wurde Johann Huber, Hauptlehrer aus Burglengenfeld, gewählt. Von den 29 Mitgliedern waren 15 Burglengenfelder Bürger, 12 Mitglieder kamen aus den umliegenden Gemeinden wie zum Beispiel Dexhof, Pirkensee, Dietldorf, Holzheim oder Bubach a. Forst um nur einige zu nennen.

Dem ersten vorhandenen „Tätigkeitsbericht des Ortsvereins für das Jahr 1928“ können wir entnehmen, dass der Verein damals noch nicht in das Vereinsregister eingetragen war. 1. Vorsitzender Josef Zwicknagl, ehemaliger Förster aus Burglengenfeld, meldete an den Deutschen Imkerbund, dass die Mitgliederzahl auf neun gesunken war. Als Ursache des Abgangs führt er an: „Die auswärtigen Bienenzüchter haben sich grösstenteils wieder getrennt vom Verein, seitdem nicht mehr steuerfreier Zucker zur Verteilung kam; ihr Anschluss an den Verein geschah wahrscheinlich durch die Verteilung von Zucker. Verschiedene haben die Bienenzucht aufgegeben, waren eigentlich nur sogenannte „Bienenzuckervereinsmitglieder“. Nichtmitglieder sind in Burglengenfeld: 5 kleinere Bienenzüchter, resp. Bienenhalter“. Dieser Bericht gibt auch über die berufliche Struktur des Vereins Auskunft. So waren 1 Landwirt, 1 Gärtner, 2 Lehrer, 1 Geistlicher, 2 Forstbeamte, 1 Arbeiter und 1 Zahntechniker Mitglied. Diese neun Mitglieder begnügten sich mit einer Sitzung im Jahr, bei der eine „allgemeine Besprechung über Bienenzucht“ und in Vortrag von Oberlehrer Gleich über „Einwinterung der Bienen“ gehalten wurde. 64 Kastenstöcke und 8 Korbstöcke beherbergten die Bienenvölker, die einen Ertrag von durchschnittlich 10-12 Pfund Honig pro Volk erbrachten. Bereits ein Jahr später übernahm der damalige Stadtpfarrer von Burglengenfeld, Dr. Karl Käß, den Vorsitz des Bienenzuchtvereins.

In diese Zeit fielen auch, anscheinend in ganz Bayern verbreitet „Bienenseuchen (insbesondere der Nosemaseuche)“. Dies veranlasste die Regierung der Oberpfalz bereits im Oktober 1925 an die Bezirksverwaltungsstellen ein Schreiben diesbezüglich zu richten. Die Aussenstelle Burglengenfeld der Landwirtschaftsstelle Regensburg stellt dazu am 03.12.1925 fest „zch. an das Bezirksamt mit dem ergebenen Bemerken, dass vorläufig keine besonderen Maßnahmen veranlasst erscheinen, Burglengenfeld, den 11. November 1925. Grieser“. 1928 wurden zur Bekämpfung der Bienenseuchen als Sachverständiger für den Bezirk Burglengenfeld Hans Weigert, Oberlehrer a. D., Regensburg, vorgeschlagen.

Aber auch damals war man sich bereits bewusst, wie wichtig die Honigernte war. Sie wurde im Amtsblatt des Bezirksamts Burglengenfeld Nr. 759 vom 07.02.1928 folgender Hinweis abgedruckt: „ Sicherung der Honigernte. An die Ortspolizeibehörden, die Schulleitungen und die Gendarmeriestationen. Die Bevölkerung, insbesondere die Jungend, ist darüber zu belehren, dass die Weidenkätzchen zur Ernährung der Bienen ausserordentlich wichtig und notwendig sind und dass es schon aus diesem Grund unzulässig ist, die Kätzchen in grossen Mengen abzuschneiden. Abgesehen davon macht sich jeder, der fremde Weidenkätzchen abschneidet, nach Art.112 PStGB strafbar. Dem gewerbsmässigen Sammeln grösserer Mengen von Blütenzweigen von Weiden (Weiden- oder Palmkätzchen) ist entgegenzutreten; das Sammeln und Feilbieten kleinerer Mengen für die Palmsonntagsfeier soll dagegen nicht behindert werden. Burglengenfeld, den 07.02.1928 Bezirksamt. I.A. Unterschrift (nicht leserlich)“. Dieser Hinweis zeigt jedoch auch schon den sehr intensiven Zusammenhang zwischen der Imkerei und einem aktiven Naturschutz.

Um auch im Burglengenfelder Verein einen Sachverständigen zur Bekämpfung der Bienenseuche zu haben, nahm Bezirksgartenbaumeister Fischer an einem Drei-Tage Kurs in Erlangen teil, bei dem ihm Unkosten in Höhe von 54,40 Reichsmark entstanden. Der Bezirksausschuss gewährte ihm dazu einen Zuschuss in Höhe von 10,- RM, der am 17.04.1929 zur Auszahlung kam.Am 17.04.1930 schreibt Fischer an die Regierung „Da im heurigen Winter die Bienen gut überwinterten und infolge der milden Witterung zu ihrer Erwärmung weniger zehren brauchen und frühzeitig wiederholt Reinigungsflüge machen konnten, ist im heurigen Frühjahre die Gefahr der besonders gefährlichen Nosemaseuche nicht gross und sind mir auch von den Imkern wiederholt meine Ansicht bestätigt worden. Burglengenfeld, den 17.04.1930 Fischer. Bezirksgartenbaumeister“.

Die „Burglengenfelder Zeitung“ berichtet am 25.02.1936, dass am vergangenen Sonntag eine Gründungsversammlung der Bezirksfachgruppe Imker abgehalten wurde. Als Vertreter Burglengenfelds wurde Bezirksgartenbaumeister Fischer zum „Bienenweidemann und Bezirksseuchenwart“ und als Ortsfachgruppenvorsitzender Herr Pinzl bestimmt. Leider liegen in den Vereinsakten keine weiteren Unterlagen über Mitgliederzahlen, Versammlungen oder Erträge bis ins Jahr 1945 vor.

Pioniere des Imkervereins Ponholz: Gittl, Stegerer, Gröninger

 

Vereinsvorstände des Imkervereins Burglengenfeld
1918 bis 1929 H.H. Expositus Rohrmeier, Premberg
1929 bis 1935 H.H. Karl Käß, Stadtpfarrer von Burglengenfeld
1935 bis 1947 Scharner Michael, Burglengenfeld
1947 bis 1950 Vogel Karl, Pistlwies
1950 bis 1955 Sollner Engelbert, Burglengenfeld
1955 bis 1960 Meier Johann, Burglengenfeld
1960 bis 1969 Buchmann Peter, Burglengenfeld
1969 bis 1971 Nießl Alfons, Burglengenfeld
1972 bis 1982 Walberer Hans, Burglengenfeld
1983 bis 1988 Auer Rupert, Emhof
1989 bis 1995 Nießl Alfons, Burglengenfeld
Zusammenschluss mit dem Imkerverein Maxhütte
1996 bis 2001 Nießl Alfons, Burlengenfeld
2001 bis 2008 Birzer Josef, Maxhütte-Haidhof 
2008 bis 2009 Schwieder Ingo, Burglengenfeld
2009 bis Heute Schöberl Michael, Burglengenfeld

Fusionierung der beiden Imkervereine

1995 Fusionierten die beiden Imkervereine aus dem Städtedreieck, dazu das Protokoll der Mitgliederversammlung vom 17.12.1995

Ort: Lehrbienenstand Karlsberg

Anwesende: 19 Mitglieder des Imkervereins Burglengenfeld und Umgebung

16 Mitglieder des Imkervereins Maxhütte-Haidhof

1. Begrüßung

Der Vorsitzende des Imkervereins Burglengenfeld und Umgebung Alfons Nießl eröffnet die Versammlung und begrüßt die Anwesenden.

2. Satzung und Fusionsvertrag

Imkerkollege Martin Deml stellt die bereits mit den Vorständen vorbesprochene Satzung und den Fusionsvertrag vor. Hierzu ergeben sich keine Einwände oder Änderungswünsche aus der Versammlung.

3.Beschlüsse

Die Mitglieder des Imkervereins Burglengenfeld und Umgebung treffen einstimmig (19 Stimmen) folgende Beschlüsse:

  • Der Imkerverein Burglengenfeld und Umgebung wird mit Ablauf des 31.12.1995 aufgelöst.
  • Die Imkervereine Burglengenfeld und Umgebung und Maxhütte-Haidhof verschmelzen (fusionieren) bei gleichzeitiger Gründung des neuen Imkervereins "Burglengenfeld/Maxhütte-Haidhof e.V." ab 01.01.1996 bzw. ab dem rechtlich nächstmöglichem Zeitpunkt.

Die Mitglieder des Imkervereins Maxhütte-Haidhof treffen bei jeweils 15 Ja-Stimmen und einer Enthaltung folgende Beschlüsse:

  • Der Imkerverein Maxhütte-Haidhof wird mit Ablauf des 31.12.1995 aufgelöst.
  • Die Imkervereine Maxhütte-Haidhof und Burglengenfeld und Umgebung verschmelzen (fusionieren) bei gleichzeitiger Gründung des neuen Imkervereins " Burglengenfeld/Maxhütte-Haidhof e.V. ab 01.01.1996bzw. ab dem rechtlich nächstmöglichem Zeitpunkt.

Die Mitgliederversammlung der Imkervereine Burglengenfeld und Umgebung und Maxhütte-Haidhof fassen einstimmig folgende Beschlüsse:

  • Die vorgelegte Satzung für den neuen Imkerverein "Burglengenfeld/Maxhütte-Haidhof e.V." wird beschlossen. Die Satzung wird von mindenstens 7 Mitgliedern unterschrieben.
  • Die Wahl des Vorstandes des neuen Imkervereins "Burglengenfeld/Maxhütte-Haidhof e.V." findet am Sonntag, dem 07.01.1996 um 14:00 Uhr im Bienenheim Karlsberg statt.
  • Für die Zeit bis zur Neuwahl wird folgender kommisarischer Vorstand bestimmt:

1.Vorsitzender Alfons Nießl
2.Vorsitzender Josef Birzer

  • Die Mitglieder der Imkervereine Burglengenfeld und Umgebung stimmen der Fusion zu. Bezüglich Vereinsvermögen und Mitgliedschaft wird der vorgelegte Fusionsvertrag geschlossen.

Burglengenfeld, 22.12.1995

 

gez.

Nießl (1. Vorstand IV-Burglengenfeld)

Birzer (1. Vorsitzender IV-Maxh.-H.)

Dusch (Schriftführer)

 

Fusionsvertrag

Zwischen dem Imkerverein Burglengenfeld und Umgebung, vertreten durch Herrn 1.Vorsitzenden Alfons Nießl und dem Imkerverein Maxhütte-Haidhof, vertreten durch Herrn 1.Vorsitzenden Josef Birzer, wird folgender Vertrag geschlossen.

  1. Die Imkervereine Burglengenfeld und Umgebung und Maxhütte-Haidhof verschmelzen ab 01.01.1996 und bilden den neuen "Imkerverein Burglengenfeld/Maxhütte-Haidhof e.V.".
  2. Das Vermögen beider Vereine wird verschmolzen und geht auf den neuen"Imkerverein Burglengenfeld/Maxhütte-Haidhof e.V. über.
  3. Die Vorstände beider Vereine versichern, dass keine Schulden vorhanden sind. Eine Liquidation ist daher entbehrlich.
  4. Mitglieder der bisherigen Vereine Burglengenfeld und Umgebung und Haxhütte-Haidhof werden Mitglieder des neuen "Imkervereins Burglengenfeld/Maxhütte-Haidhof e.V.", sofern sie nicht bis 07.01.1996 ihr Mitgliedschaft kündigen.

Karlsberg, den 17.12.1995

 

gez.

A. Nießl (für den IV-Burglengenfeld)

J. Birzer (für den IV-Maxhütte-Haidhof)

 

 

Vereinsvorstände des Imkervereins Ponholz
(seit Gründung des Vereins 1930)
1930 bis 1935 Rösch Johann
1935 bis 1938 Schwabenauer Max
1938 bis 1942 Gietl Xaver
1942 bis 1945 Seebauer Georg
1945 bis 1948 Obertshauser Gerhard
1948 bis 1950 Zenger Josef
Umbenennung in den Imkerverein Maxhütte und Umgebung
1950 bis 1954 Zenger Josef
1954 bis 1957 Gietl Xaver
1957 bis 1968 Bauer Johann
1968 bis 1990 Birzer Xaver
1990 bis 1995 Birzer Josef
Zusammenschluss mit dem Imkerverein Burglengenfeld